Email von Pater Alfons vom 9.11.20

Am 9.11.20 hat uns eine E-mail von Pater Alfons Müller erreicht. Er schreibt uns:


… Die Zeit vergeht, der Himmel meint es aber gut mit mir und ich meine, nicht nur allein mit mir. Am vergangenen Sonntag haben wir die Feier der Gelübde-Erneuerung von 9 jungen Mitbrüdern in unserer Kirche und nachher noch in einem Empfangs-Saal erleben dürfen. Wenn am gleichen Tag die Gräbersegnung auf dem Klosterfriedhof uns nachdenklich werden ließ beim Anblick der vielen Verstorbenen, von denen ich sehr viele persönlich gekannt habe, dann gab uns die Bereitschaft der 9 jungen Leute - darunter ein Kongolese - den Auftrag Jesu, seine Frohe Botschaft allen Völkern zu verkünden wieder neuen Mut und auch die Hoffnung, dass es weiter gehen wird. Zwar kamen alle - ausser dem Provinzial - die da vorne im Chorraum vor uns standen aus den 3 südlich des Äquators liegenden Erdteilen und vermutlich waren sie aus Familien, die erst in der zweiten oder dritten Generation Christen sind, so sind sie doch alle bereit, die von uns Steylern begonnene Missionsarbeit weiter zu führen. Das ist sehr anschaulich, wenn man unsere Kloster-Kommunität betrachtet: der Rektor kommt aus Indonesien, ebenso der Präfekt der Studenten. Die Missionsprokur wird geleitet von einem geborenen Inder, der Obere der Missionare ist ein Indonesier. Der Vize-Provinzial kommt aus Ghana. In den verschiedenen wissenschaftlichen Instituten arbeiten nur noch Polen und Slowaken. Denen allen sind wir dankbar, weil ohne ihre Großherzigkeit hier nichts mehr liefe.

... Photos ... eines guten Freundes, der auch in der Kommunikation engagiert ist und - so wie ich - schon zeitig vor dem Corona-Virus aus Kinshasa in seine Heimat geflüchtet ist. Aus Italien erhielt ich laufend Berichte mit Bildern von seinen sehr rührigen Aktivitäten als Journalist in Zeitungen, Fernsehen und Radios. Irgendwie bewunderte ich ihn, weil ich mich im Vergleich mit ihm vorkam wie eine lahme Ente. Und jetzt das: Corona-Virus! Ich hatte mir diesen meinen Aufenthalt in Deutschland auch weit anders vorgestellt. In den vorhergehenden Jahren war ich ja immer unterwegs und bekam auch entsprechend Unterstützung für meine Arbeit überall, wo ich hinkam. Das ist diesmal ganz anders. Jetzt hat uns auch noch der zweite Lockdown noch fester im Griff. In Sankt Gabriel, unserem Missionshaus in Österreich sind alle +/- 40 Mitbrüder in Einzel-Quarantäne, nachdem 10 positiv getestet worden waren, von denen nun drei ins Krankenhaus mussten. In St. Wendel werden nur die Ärzte und das Pflegepersonal ins Haus gelassen. Bei uns hier versucht man zu trennen soweit das machbar ist. Dort, wo Leute von draussen reinkommen, ist Mund- und Nasenschutz Pflicht. Mit den Operationen an beiden Augen hatte ich keine Probleme und werde wahrscheinlich vor Ende des Monats eine neue Brille bekommen. Inzwischen ist noch ein weiterer Missionar aus dem Kongo gekommen und sitzt jetzt die obligatorische Quarantäne in seinem Elternhaus ab. Ende Oktober hatte ich mit Engel Hermann und Andreas Neumann vereinbart, uns in Maria Laach zu treffen. Mit Kirche, Hotel, Buchhandlung, tollem Park mit Spazierwegen und sogar mit einem See ein idealer Platz zum Durchatmen. Wir hatten eine einmalige Gelegenheit, miteinander zu beten, zu essen und zu reden. Letztendlich war für einen Spaziergang keine Zeit mehr. Auch bei der Rückfahrt war der Goldene Oktober überall zu bewundern. Ein herrlicher Tag. Gestern habe ich meine tägliche Rad-Tour bis zum Rhein verlängert und bin sogar in der Doppelkirche von Schwarzrheindorf gelandet. Bei dem gemäßigten November-Wetter waren viele Leute, auch Radfahrer unterwegs. Der Corona-Virus hat ja die üble Angewohnheit, alle Pläne über den Haufen zu werfen - diesbezüglich bin ich auch in seinen Klauen. So heisst es vorläufig auch bei mir: abwarten und Tee trinken.

Ganz herzliche Grüße nach Grossrosseln an … Freunde und Bekannten - Alfons.

 

                                            Maria Lach                                                                                  Schwarzheindorf


 

 

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