Nachruf für Pastor Konrad Pissarsky

 


Gemälde von Pfarrer A. Feld
 

 

Am 4. Juli 2009 ist unserer ehemaliger Pfarrer Konrad Pissarsky im Alter von 74 Jahren verstorben. Weihbischof Robert Brahm kam in unsere Pfarrkirche, um mit uns ein Pontifikalrequiem zu feiern. Zahlreiche Priester waren gekommen, die Konrad Pissarsky in seinem Leben nahe standen. Alle aus Großrosseln stammenden Geistlichen konzelebrierten: Hermann Engel, Pater Alfons Müller, Andreas Neumann und Rudi Schuler. Viele Großrosseler füllten die Kirche, um mit ihrem Pastor den letzten Weg zu gehen. Der Sarg war in der Kirche vor dem Altar aufgestellt, so dass bereits vor dem Beginn der Messe die Möglichkeit genutzt wurde, Abschied zu nehmen.
In Trier war Konrad Pissarsky zum Priester geweiht worden und als Kaplan eingesetzt. Danach wechselte er nach Dudweiler, wo er sich in der Jugendarbeit engagierte. In der Kath. Jugend Dudweiler war Carl Ursprung aktiv, der nun in der Predigt das Leben von Konrad Pissarsky würdigte. Sehr persönlich schilderte er dabei die Anfänge in Großrosseln.
1968 trat Konrad Pissarsky in Großrosseln seine erste Pfarrstelle an, wo er bis Ende 2005 als Pfarrer wirkte. In Großrosseln setzte Konrad Pissarsky neue Akzente. Der Jugendarbeit gab er neuen Schwung. Neben Projektarbeit führte er Jugendmessen ein, in denen das Jugendorchester Großrosseln oder die Band "The Sunsets" moderne Lieder spielten. Diese "Beat"-Messen waren immer gut besucht. Im Pfarrheim, welches damals noch "Jugendheim" hieß, war der "Jugendtanz" mit den Sunsets ein fester Bestandteil. Als das Großrosseler Kino abgebrannt war, wurde der Saal des Pfarrheims an manchen Tagen zum Kino. Legendär waren die Fastnachts-Feiern der kirchlichen Vereine im Pfarrheim. Der "Clubraum" wurde Zentrum der Jugendarbeit. In der Projektarbeit wurden bereits viele heute noch aktuelle Themen bearbeitet. Die Neuerungen des zweiten Vatikanischen Konzils wurden umgesetzt. Der Innenraum der Pfarrkirche wurde neu gestaltet, der Pfarrgemeinderat etabliert.
Die Anfangszeit von Konrad Pissarsky war von einem starken Wandel geprägt. Nicht für alle Großrossler Mitchristen war das einfach. Aber Konrad Pissarsky verlor nie die Menschen aus dem Blick. Mit besonderer Intensität widmete er sich den Kranken und Sterbenden. Wann immer jemand seiner Hilfe bedurfte, stand er bereit. Urlaub kannte er praktisch nicht. In seiner ruhigen und menschlichen Art gab er geistlichen Beistand und spendete Trost. Sein besonnener und freundlicher Umgang erbrachte ihm die Achtung der Rossler Bürger, auch wenn Sie der Kirche fern standen. So wurde er "unser Pastor". Wenn er Unterstützung brauchte, wie z.B. beim Pfarrfest, waren viele Großrosseler bereit zur Hilfe, Vereine halfen gerne bei kirchlichen Festen.
Im Laufe der Jahre wuchs in Großrosseln eine Generation heran, die nur einen Pastor kannte. Der Begriff Pastor war mit seinem Namen fest verbunden - er stand für die Kath. Kirche. In vielen Familien hat er in der langen Zeit die Sterbenden begleitet, er hat das Sakrament der Ehe gesprendet, er taufte die Kinder und führte sie zur 1. Hl. Kommunion und zur Firmung, ja er verheiratete die, die er getauft hatte und er feierte mit denen Silberne Hochzeit, die er getraut hatte. In allen Lebenslagen fand er die richtigen Worte.
Konrad Pissarsky verstand, mit Kindern umzugehen, seine Kinderpredigten waren von Anschaulichkeit geprägt. Die Kinder fühlten sich in seiner Obhut wohl. Das wurde rührend deutlich als Kinder der Pfarreien ihm zu seinem Eintritt in den Ruhestand ein Ständchen brachten, in dem es hieß: Ich schenke dir ein Kuchenherz, drauf steht "ich mag dich so" und ihm ein entsprechend beschriftetes Kuchenherz schenkten.
Es traf ihn besonders schmerzlich, als der Kindergarten abbrannte. Aber Notlösungen wurden entwickelt und die Renovierung zur Erweiterung in eine Kindertagestätte genutzt.
Im Laufe der Jahre wurde Großrosseln seine Heimat, er wurde ein Großrosseler. Er kannte die Großrosseler Mitbürger besser als selbst viele "Einheimische". Als Pfarrer übernahm er auch die Pfarreien in Dorf im Warndt und in Emmersweiler mit den Filialkirchen in Naßweiler und St. Nikolaus. Damit war er Seelsorger für den gesamten Südwarndt. Seine großen Verdienste ehrte die Gemeinde Großrosseln im Jahre 2004 mit der Verleihung der Ehrenbürgerschaft. Nach seinem Eintritt in den Ruhestand half er in den Pfarreien nach Kräften weiter mit. In den letzten Jahren allerdings verschlechterte sich sein Gesundheitszustand und er verbrachte schließlich viele Monate in Krankenhäusern. Kürzlich zog er in eine Seniorenresidenz nach Püttlingen, wo er nun verstarb.


LogoVon der Kirche begleitete ein langer Trauerzug seinen Sarg zu Friedhof, wo die Großrosseler ihm einen Ehrenplatz ausgesucht haben. Er wurde unmittelbar unter dem von ihm selbst entworfenen Kreuz beigesetzt, welches den Friedhof überragt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Pressespiegel


Saarbrücker Zeitung vom 09.07.2009


Saarbrücker Zeitung vom 10.07.2009


Wochenspiegel vom 14.07.2009

 

 

 


( Anzeige in der Saarbrücker Zeitung )

 

Todesanzeigen in der Saarbrücker Zeitung

 

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