Weltgebetstag der Frauen 2016

Jedes Jahr seit über 60 Jahren versammeln sich evangelische und katholische Frauen, um gemeinsam betend zu handeln. Jedes Jahr wird die Gottesdienstvorlage von Frauen eines Landes vorbereitet und diese Liturgie wird im guten Sinne "katholisch" - überall in der Welt gefeiert.

In diesem Jahr waren wir eingeladen, uns über die Frauen und ihr Leben in Kuba zu informieren und ihre Anliegen ins Gebet zu bringen. In unserer Pfarrei gab es 2 Gottesdienste: in Karlsbrunn im ev. Gemeindezentrum und in der Hugenottenkirche in Ludweiler.

Der Weltgebetstag verbindet christlichen Glauben und Handeln für eine gerechte Welt.

Gastfreundschaft, Gebete, Erfahrungen: In der Bewegung des Weltgebetstags engagierte Menschen teilen rund um den Erdball solidarisch und auf Augenhöhe miteinander.

Ein Zeichen für diese weltweite Solidarität ist auch die Kollekte der jährlichen Gottesdienste, mit der Frauen und Mädchen weltweit unterstützt werden.  In Ludweiler betrug die Kollekte 370 Euro.

Beide Gottesdienste waren in diesem Jahr gut besucht und beim anschließenden Beisammensein mit Kaffee und Kuchen wurde viel erzählt und Erinnerungen ausgetauscht.

Danke an alle Frauen, vor und hinter dem Altar - und vor allem in der Küche vor und nach dem Kaffeetrinken.

 

"Altardekoration in Ludweiler"

HIer nähere Informationen über Kuba:

Von der „schönsten Insel, die Menschenaugen jemals erblickten“ soll Christoph Kolumbus geschwärmt haben, als er 1492 im heutigen Kuba an Land ging. Mit subtropischem Klima, langen Stränden und ihren Tabak- und Zuckerrohrplantagen ist die Insel ein Natur- und Urlaubsparadies. Seine 500-jährige Zuwanderungsgeschichte hat eine kulturell und religiös vielfältige Bevölkerung geschaffen. Von den rund 11,4 Mio. Einwohner/innen bezeichneten sich 64,1% als „Weiße“, 26,6% als Mestizen sowie 9,3% als „Schwarze“. Da viele eher dunkelhäutige Kubaner/innen Wert darauf legen, zu den „Weißen“ gerechnet zu werden, sind diese Angaben umstritten. Nach der Revolution von 1959 wurde Kuba ein sozialistischer Staat, es folgte eine jahrzehntelange Isolierung der Insel – samt von den USA verhängter Blockade. Anfang der 1990er Jahre brach die Sowjetunion zusammen, die Kuba durch Waren und Finanzhilfe unterstützt hatte. Der Karibikstaat erlebte eine tiefe wirtschaftliche und soziale Krise. Seitdem wächst die wirtschaftliche Ungleichheit, das lange Zeit vorbildliche Bildungs- und Gesundheitssystem ist gefährdet.

Seit der Revolution sind Frauen und Männer rechtlich gleichgestellt, Kuba gilt hier international als Vorbild. Im privaten Alltag jedoch klaffen Ideal und Wirklichkeit oft himmelweit auseinander und es herrschen patriarchale Rollenbilder des Machismo vor. Die meist Vollzeit berufstätigen Kubanerinnen sind oft allein verantwortlich für Haushalt, Kinder und die Pflege Angehöriger. Die Folgen des gesellschaftlichen Umbruchs treffen sie besonders hart.

Offizielle Zahlen zur Religionszugehörigkeit gibt es nicht. Der Großteil der kubanischen Bevölkerung ist röm.-katholisch, daneben gibt es zahlreiche protestantische Konfessionen sowie jüdische und muslimische Gemeinden. Eine wichtige Rolle im spirituellen Leben vieler Menschen spielt die afrokubanische Religion Santería. Nach Jahrzehnten der Unterdrückung und Isolation ist Kuba seit 1992 ein laizistischer Staat mit Religionsfreiheit und mehr Spielräumen für die Kirchen. Kubanerinnen feiern den Weltgebetstag schon seit den 1930ern, an der Liturgie 2016 waren u.a. baptistische, röm.-katholische, quäkerische, apostolische sowie Frauen der Heilsarmee und der Pfingstkirche Christi beteiligt. In ihrem zentralen Lesungstext (Mk 10,13-16) lässt Jesus Kinder zu sich kommen und segnet sie. Ein gutes Zusammenleben aller Generationen begreifen die kubanischen Weltgebetstagsfrauen als Herausforderung – hochaktuell in Kuba, dem viele junge Menschen auf der Suche nach neuen beruflichen und persönlichen Perspektiven den Rücken kehren.

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